10. September 2022

Allgäu und Insel Mainau

Ins Allgäu und zur Insel Mainau

Der Samstag im September ist Reisetag bei Baukader Limmattal

Früh morgens startet die gut gelaunte Gruppe ab Car-Parkplatz Sihlquai Zürich. Die Reise geht gegen Osten zum ersten Halt. Für die Kaffepause wird die Raststätte Thurau angesteuert, kurz danach in Bregenz wird die Grenze passiert. Das Allgäu begrüsst die Limmattaler mit Regen.

Im Wirtshaus zum Dorfwirt in Blaichach wird zu Mittagessen aufgetischt. Eine währschafte Küche begrüsst die Limmattaler. Nach der Mittagspause wird mit dem Car die Reise nach Rettenberg fortgesetzt.

Besichtigung der Privat Brauerei Zötler. Im Sudhaus wird in die Kunst des Bierbrauens eingeführt. In der Privat-Brauerei Zötler wird streng nach Reinheitsgebot gebraut, das heisst, das Bier nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten soll. Tradition und Braukunst seit 1447 wird in der ältesten Privatbrauerei der Welt und zugleich der südlichste Privat-Brauerei in Deutschland gross geschrieben. Die Privat-Brauerei Zötler kann auf eine bald 575-jährige Geschichte zurückblicken, immer als privat geführtes Familienunternehmen. Gespannt folgen die Limmattaler der Geschichte der Brauerei aus den Anfängen im Jahre 1447. Es folgt der Gang durch Gähr- und Lagerkeller mit den imposanten Lagertanks. Im alten Gewölbekeller ist zur Verkostung eingeschenkt.

Nach der Besichtigung wird zur ausführlichen Degustation der eigenen Biere geladen.

Nach Verladen der «Muster- Biere» führt die Reise weiter nach Kempten im Allgäu.

Bald ist das Ziel des heutigen Tages erreicht, das Hotel Peterhof Kempten.

Nach Zimmerbezug und ersten Erkundungen oder Apero im Hotelgarten folgt das Nachtessen im Wirtshaus Korbinian. Toll ist die Stimmung beim Essen und dem Dessert.

Der Sonntag begrüsst mit bewölktem Wetter mit leichtem Regen. Rebberg auf Rebberg begleitet die Limmattaler auf der Fahrt nach Meersburg. Exakt bei Ankunft in Meersburg klart das Wetter, die Sonne drückt durch die Regenwolken.

Das Motorschiff «Vorarlberg» wird bestiegen zur Überfahrt auf die Insel. Sonnenschein begrüsst die Gruppe auf der Insel Mainau. Man trifft sich zum Mittagessen im Restaurant Comturey.

Am frühen Nachmittag begrüsst der Führer Stefan Wolf zur Inselbesichtigung.

«Rund um das Bodenseeufer gefundene Reste von Pfahlbausiedlungen lassen vermuten, dass die Insel Mainau bereits früh besiedelt war. Eine aus sechs Häusern bestehende Siedlung wurde am Südufer der Insel freigelegt und in die Jungsteinzeit datiert.» beginnt Führer Stefan Wolf.

Im Jahr 724 gründete der Wanderbischof Pirmin auf der größten Insel im Bodensee, der Insel Reichenau, ein Benediktiner-Kloster. Auch die Insel Mainau ging vermutlich noch im Jahr 724 durch Schenkung an das Kloster Reichenau. Über Jahrhunderte herrschte der Deutsche Orden auf der Mainau.

Weiter geht die Führung vorbei an blühenden Beeten und Strauchanlagen.

Erst im Zuge der Säkularisation wurde die Deutschordenskommende Mainau 1806 aufgelöst und mit allen Besitzungen Teil des neu gegründeten Großherzogtums Baden. Verschiedene Besitzer der Inselmainau folgten. 1853 kaufte Großherzog Friedrich I. von Baden, Urgroßvater von Lennart Bernadotte die Insel. Der badische Großherzog gilt heute als Parkbegründer. Er richtete hier nicht nur seinen Sommersitz ein, sondern begann, auf der Insel Ordnung zu schaffen, sie neu zu gestalten und seltene exotische Bäume und Pflanzen anzusiedeln, die er von seinen Reisen mitbrachte. Wesentliche Bestandteile des Mainau-Parks wie Arboretum, Italienischer Rosengarten und Orangerie gehen auf diese Zeit zurück, ebenso wie die ersten Winter-Schutzhäuser für exotische Pflanzen sowie die erste eiserne Brücke als Verbindung zum Festland.

Von der Blumen- Wassertreppen über den Rosengarten und zum Schloss führt Stefan Wolf die Gruppe.

Nach dem Tod von Großherzog Friedrich I. im Jahr 1907 ging die Mainau an dessen Sohn, Großherzog Friedrich II. Er vermachte die Insel seiner Schwester Viktoria, Königin von Schweden, womit die Insel Mainau 1928 in das Eigentum des schwedischen Königshauses gelangte. Nach Königin Viktorias Tod fiel die Insel 1930 an deren Sohn Prinz Wilhelm von Schweden, der die Verwaltung dieses Erbes bereits 1932 seinem damals 23-jährigen Sohn Lennart übertrug. Noch im gleichen Jahr zog sich Lennart Bernadotte, nachdem er durch die Heirat mit der bürgerlichen Karin Nissvandt sämtliche Titel und Erbansprüche an das schwedische Königshaus verloren hatte. Lennart Bernadotte begann, das vernachlässigte Eiland nach und nach und mit großem Aufwand wieder in einen Park umzuwandeln, öffnete die Mainau auch bald schon für Besucher, für deren Bewirtung die Gaststätte „Schwedenschenke“ eröffnet wurde. Lennart Bernadotte übernahm daher 1932 einen von einheimischer Vegetation überwucherten Park, in dem zunächst mehr gerodet als gepflanzt werden musste. Basierend auf den von Friedrich I. geschaffenen Grundlagen entwickelte Lennart Bernadotte nach und nach die heutige „Blumeninsel Mainau“, sein Lebenswerk. Ab 1950 ging die Entwicklung zur Blumeninsel in großen Schritten voran. 1955 gab es bereits ein „richtiges“ Mainau-Blumenjahr mit Orchideenschau, Frühjahrswechselflor, Rhododendren, Rosen, Sommerwechselflor, Zitrus-Sammlung, Fuchsiensammlung und Dahlien.

Mit viel Freude zeigt Führer Stefan der gruppe Gartenanlage und Park mit den 3 Arten von Mammutbäumen auf der Mainau. Sehr imposant ist deren Grösse der Bäume, der stärkste Stamm hat einen Umfang von 12 Metern.

Nach und nach wurden auch die historischen Bauten mit Schloss und Schlosskirche innen und außen renoviert. 1968 wurde ein großes Palmenhaus als Ersatz für die bisherigen Winter-Schutz-Häuser errichtet. Nicht zuletzt musste die nötige Insel-Infrastruktur geschaffen werden: eine Bodenseewasser-Pumpanlage zum Bewässern der Parkanlagen, eine Kanalisation durch den Seeboden, Telefonleitungen und Straßen. Aktuell betreuen etwa 60 Gärtner die Gartenflächen der 45 Hektar großen Blumeninsel.

Basierend auf den von Friedrich I. geschaffenen Grundlagen entwickelte Lennart Bernadotte nach und nach die heutige «Blumeninsel Mainau», seinem Lebenswerk.

Ein Besuch lohnt immer.

Eine ruhige Fahrt nach Zürich schliesst die tolle Herbstreise ab.

Quellen: www.mainau.de

Text: Markus Meier

Fotos: Christine und Markus Meier und andere

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